Die neuen Bestimmungen, die das Basel-III-Abkommen mit sich bringen wird, die Zusammensetzung des Zinssatzes bei einem Kredit sowie geförderte Finanzierungen, beispielsweise über den Rotationsfond oder die Confidi: Diese Themen standen im Mittelpunkt von drei Informationsveranstaltungen in Vintl, Meran und Bozen, die der Unternehmerverband Südtirol in Zusammenarbeit mit den drei Südtiroler Banken Sparkasse, Volksbank und Raiffeisenlandesbank in dieser Woche organisiert hat. An die 150 Unternehmer informierten sich bei dieser Gelegenheit über die kommenden Herausforderungen im Bereich Finanzierungen .

Die Unternehmer nutzten die Informationsveranstaltungen auch für den Dialog und Austausch mit den Banken.  Die drei Generaldirektoren der Banken, Peter Schedl von der Südtiroler Sparkasse, Johannes Schneebacher von der Südtiroler Volksbank sowie Zenone Giacomuzzi von der Raiffeisenlandesbank waren persönlich anwesend und standen den Unternehmern Rede und Antwort. „Als Unternehmerverband erachten wir es als eine unserer strategischen Aufgaben, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Plattformen des Austausches zu bieten. Der Dialog mit den Banken ist für die Unternehmen dabei besonders wichtig“, zeigte sich Verbandsdirektor Josef Negri überzeugt, der als Moderator durch alle drei Veranstaltungen führte.

Viele Unternehmer sprachen die Kosten bzw. Höhe des Zinssatzes an. Die Zinssätze seien derzeit auf einem historischen Tiefpunkt angelangt, der sog.  Spread in den letzten Jahren der Finanzkrise dagegen kontinuierlich angestiegen. Sparkassendirektor Schedl erklärte dies unter anderem mit den gestiegenen Refinanzierungskosten der Banken, die sich auf den Spread niederschlagen. Volksbankdirektor Schneebacher ergänzte, dass die Basel-III-Kriterien von den Banken in Zukunft eine erhöhte Eigenkapitalquote verlangen; diese Kosten müssten in Zukunft in den Zinssatz einberechnet werden. Insgesamt wären die Finanzierungskosten für die Unternehmen jedoch derzeit so niedrig wie nie zuvor, so unisono beide Bankdirektoren. Schwieriger würde jedoch in Zukunft die Geldmittelbeschaffung für Unternehmen, die finanziell nicht gut aufgestellt seien. Profitieren würden jene Unternehmen, die auch künftig in Wachstum und gute Ideen investieren werden. Raiffeisendirektor Giacomuzzi erläuterte die zahlreichen Möglichkeiten von geförderten Finanzierungen. Besonders ging er auf das Abkommen mit der europäischen Investitionsbank (EIB) ein, mit welchem zu günstigen Konditionen 130 Mio. Euro in die Südtiroler Wirtschaft  gepumpt werden. 

Sowohl die Bankenvertreter als auch die Unternehmer äußerten sich am Ende der Veranstaltungsreihe positiv. Es sei wichtig, den Dialog zu suchen und zu pflegen. Die regen Diskussionen bei den Veranstaltungen haben deutlich gezeigt, dass das direkte Gespräch wesentlich dazu beitragen kann, die jeweiligen Positionen besser zu verstehen und das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und Banken zu verbessern.