Echtes e-government muss es erlauben, über Internet nicht nur Formulare zur Verfügung zu stellen, sondern auch deren Bearbeitung zuzulassen. Damit dies landesweit lückenlos möglich werden kann, braucht es leistungsfähige Breitbandverbindungen bis in die entlegendsten Landesteile und gut vorbereitete Mitarbeiter. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um Abläufe zu vereinfachen und damit Bürokratie abzubauen. In diesem und vielen anderen Punkten herrschte große Übereinstimmung zwischen den Ansichten des Präsidenten des Gemeindenverbandes, Arno Kompatscher, und den Unternehmern. Kompatscher war Gast bei der jüngsten Sitzung des Direktivrates des Unternehmerverbandes unter der Leitung von Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH).

Vor dem Hintergrund, dass die Gemeinden ein wichtiger Partner für unternehmerische Tätigkeiten sind, schilderte Kompatscher einleitend den Standpunkt des Gemeindenverbandes zu den fünf wichtigen Kernpunkten Gewerbezonen und Standortpolitik, öffentliche Arbeiten, Bürokratieabbau, Steuerföderalismus und Gemeindenfinanzierung. Kompatscher sicherte den Unternehmern zu, dass der Gemeindenverband großes Verständnis habe für die  Liberalisierungen in jenen Bereichen, die wesentliche Voraussetzung für unternehmerisches Handeln sind. Neue Gewerbeflächen sollten nur mehr dort entstehen, wo es tatsächlich Sinn macht. Die Nutzung der bereits bestehenden Flächen sei zu optimieren. Bei der Ausschreibung der öffentlichen Arbeiten brauche es  klare Rahmenbedingungen und die stärkere übergemeindliche Zusammenarbeit. Ziel des Steuerföderalismus dürfe es nicht sein, den Steuerdruck weiter zu erhöhen, sondern die Modelle den jeweiligen lokalen Gegebenheiten anzupassen. Für die Finanzierung der Gemeinden müsse nach neuen Wegen gesucht werden, die den jeweils spezifischen Gegebenheiten besser Rechnung tragen.  

Unternehmerpräsident Pan dankte Kompatscher für seine klaren und offenen Ausführungen. In der angeregten und konstruktiven Diskussion kamen viele Themen zur Sprache, die in den nächsten Monaten auf technischer Ebene in Form von kleinen Arbeitsgruppen vertieft und einvernehmlichen Lösungen zugeführt werden sollen. Der Unternehmverband betrachtet es als eine seiner vorrangigen strategischen Aufgaben, Plattformen des Austausches zu bieten und zu pflegen.  Die Gemeinden und der Gemeindenverband sind dabei wichtige Ansprechpartner.