65.985 Unternehmen italienweit haben gestern (11. Mai 2011) im Rahmen des click day das neue elektronische System für die Rückverfolgbarkeit der Abfälle (SISTRI), das laut Ministerialdekret am 1. Juni 2011 in Kraft treten soll, getestet. 18.000 Unternehmen ist es nicht gelungen, sich mit dem System zu verbinden (bei durchschnittlich zwei Versuchen), über 11.000 Unternehmen wurden vom System abgelehnt, weil die software erst zu ajournieren war und in zwei Prozent der Fälle hat das System nicht funktioniert, weil die Daten zwischen dem Firmenregister und jenem des Sistri nicht übereingestimmt haben.

Die Erfahrungen der Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes Südtirol decken sich mit jenen der Kollegen auf gesamtstaatlicher Ebene: Rd. ein Drittel der Mitgliedsunternehmen, die am click day teilnahmen, konnte sich nicht mit der Webseite von Sistri verbinden; auch nach Wartezeiten von über einer Stunde erschien die Meldung „impossibile contattare il servizio“. Ein weiteres Drittel der teilnehmenden Unternehmen konnte zwar ins Sistri-System einsteigen, stellte aber Unzulänglichkeiten fest und empfand vor allem die Wartezeiten als zu lange, um den normalen betrieblichen Ablauf aufrecht erhalten zu können; so z.B. hat das System beim Öffnen neuer Formulare („schede di carico“) immer wieder versagt. Das restliche Drittel der teilnehmenden Unternehmen konnte di Abläufe über die Sistri-Webseite zwar zu Ende führen, beklagte sich aber über die mangelnde Geschwindigkeit des Systms.

Der Unternehmerverband Südtirol ist – ebenso wie der Dachverband Confindustria und zahlreiche andere Wirtschaftsverbände auf nationaler und lokaler Ebene – der Meinung, dass der Starttermin 1. Juni 2011 mit einem System, das ganz offensichtlich technisch Mängel aufweist, nicht haltbar ist. Es kann den Unternehmen nicht zugemutet werden, dass sie mit zusätzlichem Bürokratieaufwand – sprich extrem langen Bearbeitungszeiten -, mit möglichen saftigen Strafen oder gar mit einem Stopp von Fahrzeugen konfrontiert werden, nur weil das System nicht einwandfrei funktioniert. Vor diesem Hintergrund ist der erste notwendige Schritt die Aufschiebung des Termins vom 1. Juni. Darüberhinaus gilt es, das System tiefgreifend zu überdenken.