„Die Förderung von Innovation und Internationalisierung ist ein wesentliches strategisches Ziel der Gruppe der Kleinunternehmen im Unternehmerverband. Es handelt sich um ein Muss, damit die Betriebe, die weniger als 35 Mitarbeiter beschäftigen, wettbewerbsfähig bleiben“, ist Oswald Eller (Eller GmbH) überzeugt. Eller ist seit rund einem Jahr Sprecher der Gruppe der Kleinunternehmen im Unternehmerverband. Mehr als 65 Prozent der insgesamt 500 Mitgliedsbetriebe des Verbandes sind dieser Gruppe zuzuordnen. 

„Entscheidend ist für uns das Zusammenspiel mit den wenigen größeren Unternehmen in Südtirol. Um Innovation in kleinen Betrieben erfolgreich zu verankern, müssen wir die Leitfunktion der größeren Unternehmen nutzen. Ein Wettbewerb zwischen größeren und kleineren Unternehmen ist unbedingt zu vermeiden und absolut nicht zielführend. Bei uns im Verband wird der Austausch zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert“, so Eller.

In der optimalen Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sieht die Gruppe der Kleinunternehmen den Schlüssel zum Erfolg. „Es gilt, insbesondere die Kleinunternehmen direkt in den Betrieben und somit vor Ort zu unterstützen. Innovation in Kleinunternehmen bedeutet nicht nur neue Produkte, sondern vor allem Optimierung der Prozesse, der Logistik und der Organisationsstrukturen. Ein gelungenes Beispiel für die Unterstützung vor Ort sehe ich in der Aktion Export-Coach der Exportorganisation EOS. Investition in Innovation ist für unsere Zukunft unverzichtbar. Hilfestellung durch Experten, umfassende Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Vereinfachung der Gesuchsstellung für die Innovationsbeiträge und kürzere Genehmigungszeiten sind einige der wichtigsten Punkte. Wir brauchen eine effiziente Vernetzung mit lokalen und internationalen Forschungseinrichtungen in digitaler Form und nicht eine zentrale Struktur in Bozen. Vernetzung ist generell das Gegenteil von Zentralisierung und der in der jetzigen Form geplante Technologiepark versucht eine Zentralisierung, welche für die bestehende kleinstrukturierte Wirtschaft nicht zielführend sein kann. Zwar bin ich Sprecher der industriell organisierten Kleinunternehmer, aber ich glaube, dass diese Sichtweise von Kleinbetrieben anderer Sektoren absolut geteilt wird“, erklärt Eller.

Die Gruppe der Kleinunternehmen spricht sich ganz klar gegen den Technologiepark in der derzeitig geplanten Form aus. „Ich gebe zu bedenken, dass bei den Kosten nicht nur die reinen Bau- sondern unbedingt auch die Folgekosten bedacht werden müssen. Wir brauchen keine Prunkbauten mit bis zu 1.400 Forschern. Technische Mitarbeiter sind in Südtirol Mangelware, gerade für Kleinunternehmen sind sie praktisch unauffindbar“ so Eller. Auch aus diesem Grund gilt es, die Freie Universität Bozen und insbesondere die Fakultät für Technik und Naturwissenschaften zu fördern und zu stärken. „Die erste Bauphase für den Technologiepark muss sich daher auf die notwendigsten Infrastrukturen und die Labors für die Universität beschränken, so wie Verbandspräsident Stefan Pan bereits mehrfach gefordert hat“, erklärt Eller.