Zu einem offenen und konstruktiven Gespräch haben sich vor wenigen Tagen Landeshauptmann Luis Durnwalder und Unternehmerverbands-Präsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) in Pfalzen getroffen. Im Mittelpunkt stand dabei die derzeitige Krise Italiens, die Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen betrifft. Landeshauptmann Durnwalder und Präsident Pan waren sich einig, dass es in Italien dringendst Sparmaßnahmen brauche, weshalb die Verabschiedung eines zusätzlichen Sparpaketes unerlässlich ist. Landeshauptmann Durnwalder betonte, dass Südtirol zwar gut dastehe und beste Voraussetzungen mitbringe, um auch diese Krise zu meistern, dennoch werde die Krise auch Auswirkungen auf das Land haben. So werden seiner Einschätzung nach eventuelle Mehreinnahmen aus dem nationalen Sparpaket nicht an das Land Südtirol sondern an den Staat fließen, ungeachtet des Mailänder Abkommens.

Stefan Pan appellierte an Durnwalder, dass das Land trotz der schwierigen Situation alle Maßnahmen ergreifen müsse, die besonders wertschöpfendes Wachstum fördern und Bürger und Unternehmen steuerlich entlasten. Durnwalder erklärte, dass der Irap-Satz auch 2012 unverändert bei 2,98 Prozent liegen werde und zusätzliche Befreiungen vom lokalen Irpef-Zuschlag angedacht seien. Zugesagt hat Landeshauptmann Durnwalder auch, dass im Landeshaushalt 2012 mehr Mittel für die Unterstützung der Innovationstätigkeit in den lokalen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere Forschung und Entwicklung seien der Hebel, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen anzuheben, waren sich Durnwalder und Pan einig.

In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Technologiepark eingehend diskutiert. Die Bedenken des Unternehmerverbandes wurden von Pan ausführlich dargelegt: Anstatt in Gebäude zu investierten, müsse man sich auf Inhalte konzentrieren. Durnwalder erklärte sich bereit, mit dem Unternehmerverband über die zu realisierenden Inhalte zu diskutieren, gab aber zu bedenken, dass das Ex-Alumix-Gebäude in Bozen saniert werden müsse, zumal es unter Denkmalschutz stehe. Einigkeit herrschte bei den Gesprächspartnern über die zentrale Rolle der Freien Universität Bozen. „Nur durch die Stärkung der Universität und die Investition in die Köpfe wird es uns gelingen, die dringend benötigten Fachkräfte für Forschung und Entwicklung auszubilden“, so Pan. Pan appellierte zudem, dass bevor die Inhalte für die neue Struktur nicht klar seien, nur die notwendigsten Baumaßnahmen verwirklicht werden dürfen.

Angesprochen wurde auch das Thema der einheitlichen Garantiegenossenschaft. „Der Unternehmerverband ist bereit, alles zu tun, um diese Frage zu lösen. Die wertvolle Unterstützung der Garantiegenossenschaft ist für Klein- und Mittelbetriebe gerade in Krisenzeiten mehr denn je von strategischer Wichtigkeit “, so Pan.