„Das breite Umdenken, das unerlässlich ist, um die derzeit so schwierige wirtschaftliche Lage positiv zu meistern, lässt sich nicht erkennen“, so der erste Kommentar von Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) auf die Presseaussendung, die bezüglich der Diskussion in der Landesregierung zum Haushalt 2012 am heutigen Montag (3. Oktober) erschienen ist. Es ist der Moment gekommen, wo es mutige Entscheidungen braucht; lineare Kürzungen durch beinahe alle Bereiche, ausgenommen „unantastbare“ Sektoren, reichen nicht mehr aus. Es darf keine Zeit mehr verloren werden, gerade weil Südtirol derzeit noch in der Lage ist, ohne allzu große Opfer die Weichen nachhaltig neu zu stellen.

Die derzeitige Situation erfordert schnelle und mutige Entscheidungen. Es gilt zu sparen und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Dies erfordert, die vorhandenen Reccourcen gezielt in jenen Bereichen einzusetzen, die wieder Wachstum ermöglichen. Mit anderen Worten: Es gilt, in Forschung und Entwicklung, Innovation und Internationalisierung zu investieren sowie die Steuerbelastung für Bürger und Unternehmen zu vermindern. „In den ersten Überlegungen der Landesregierung zum Haushalt 2012 scheint eine umfassende Vision nicht erkennbar zu sein. Wenn die Landesregierung die Ausrichtung des Haushaltes nicht grundsätzlich überdenkt, wird es in wenigen Jahren kaum mehr Gestaltungsmöglichkeiten geben, weil die laufenden Ausgaben den gesamten Haushalt aufbrauchen werden“, so Präsident Pan weiter.

Für den Unternehmerverband absolut unannehmbar ist die Idee, den IRAP-Zuschlag allgemein anzuheben. Die Wertschöpfungssteuer anzuheben bedeutet für den Unternehmerverband, beim falschen Hebel anzusetzen, vor allem vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Krise und Unsicherheit in ganz Europa. Der derzeitige in Südtirol geltende IRAP-Satz von 2,98 Prozent für alle Unternehmen muss unbedingt aufrecht bleiben. Sehr einverstanden ist der Unternehmerverband mit der Notwendigkeit, den „vorbildlichen“ Unternehmen zusätzliche IRAP-Kürzungen zu gewähren. Allerdings darf dies nicht zu Lasten vieler kleinerer Unternehmen gehen; vielmehr müssten gerade diese angeregt werden, noch mehr Augenmerk auf Forschung und Entwicklung, Innovation und Internationalisierung zu legen. Das Gebot der Stunde lautet, Bürger und Unternehmen steuerlich zu entlasten. Die Reduzierung der Zuschläge auf die Einkommenssteuer IRPEF für die Familien erachten die Unternehmer in diesem Zusammenhang als strategisch.