Die gestrige Entscheidung der Gesetzgebungskommission, die Einführung einer Tourismusabgabe gutzuheißen, welche durch Abgaben der Unternehmen mitfinanziert wird, ist ein Schritt in die falsche Richtung: So bringt Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) den Unmut der Unternehmer über dies zusätzliche Abgabe auf den Punkt.

Gerade in der derzeit wirtschaftlich so schwierigen Zeit ist es notwendig, die Unternehmen zu entlasten, in allen Haushaltskapiteln einzusparen und gezielt in jene strategischen Bereiche zu investieren, die einen Aufschwung und Wachstum ermöglichen, also insbesondere in Forschung und Entwicklung, Innovation, Internationalisierung und auch in den Tourismus. Die notwendigen Geldmittel müssen allerdings aus dem Landeshaushalt kommen und nicht aus einer Zusatzbelastung in Form einer neuen Abgabe. „Bereits durch die Einführung der Gemeindeimmobiliensteuer IMU erfahren unsere Unternehmen eine zusätzliche und nicht unwesentliche Belastung. Eine weitere Steuerabgabe kann nicht gutgeheißen werden“, so Verbandspräsident Pan. Um den Wirtschaftsstandort Südtirol aufzuwerten sei es notwendig, Steuern zu senken. Denn im internationalen Vergleich seien die steuerlichen Belastungen für Unternehmen in Italien ohnehin unverhältnismäßig hoch. Eine Studie der Gesellschaft PricewaterhouseCoopers belegt, dass im Jahr 2010 in Italien für Unternehmen eine Steuerlast von 68,8 Prozent bestand. Der europäische Durchschnitt lag bei 44,1 Prozent, jener der Länder, die bei der Studie berücksichtigt wurden, bei 47,8 Prozent.

Der Unternehmerverband Südtirol wiederholt daher seinen bereits mehrfach artikulierten Standpunkt: Für die Förderung der Tourismuswirtschaft ist auf jenes Modell zu setzen, das sich auf europäischer Ebene bereits bewährt hat, nämlich auf die Einführung einer Kurtaxe, welche die Touristen für die Nächtigungen bezahlen.