Die globale Wirtschaftskrise hat die Welt verändert: Wirtschaft und Politik unterziehen sich augenscheinlich einem Wandel. Es braucht auch ein Umdenken in den Köpfen, und zwar nicht nur in den politischen, sondern auch in jenen der Unternehmer, Mitarbeiter und nicht zuletzt auch in jenen der Verbände. Die anstehenden Probleme lassen sich nicht mehr nur aufgrund politischer Entscheidungen lösen. Italien beispielsweise, wird derzeit nicht von einer politischen Elite, sondern von Technikern geführt. Die Regierung Monti versucht auf technisch und rechtlich fundierter Basis die Probleme Italiens einem nachhaltigen Lösungsansatz zuzuführen.

Diesen neuen Umständen muss auch in Südtirol Rechnung getragen werden: Wir sind mehr denn je dazu angehalten, nach rechtlich fundierten Lösungen zu suchen. Dazu soll der Spielraum der Autonomie bis ins Äußerste ausgereizt werden; davon überzeugt ist das Kollegium der Bauunternehmer. Das Kollegium begrüßt jede Initiative, die darauf abzielt, die heimische Bauwirtschaft zu unterstützen. Doch entsprechende Bemühungen müssen rechtlich unantastbar sein. Letzthin wurden verschiedene Initiativen auf Landesebene, wie das Landesgesetz für öffentliche Arbeiten oder die Südtiroler Landesbauarbeiterkasse, innerhalb kürzester Zeit von der Regierung Monti aus technisch-rechtlichen Gründen abgewiesen. Lösungen können und dürfen deshalb nicht mehr nur politisch motiviert sein. „Im Interesse der Rechtssicherheit und um ein Rechtsvakuum zu vermeiden, müssen die oben angesprochenen Probleme schnellsten einer Lösung zugeführt werden. Denn die Folgen und Kosten eines Rechtsvakuums tragen schlussendlich wieder die Unternehmen mit ihren Mitarbeitern, und damit indirekt die gesamte Südtiroler Bevölkerung. Wir brauchen Lösungen, die dem gesamten Bausektor dienen. Die Menschen fordern und brauchen wieder Rechtssicherheit“, meint der Präsident des Baukollegiums, Thomas Ausserhofer (Unionbau GmbH).

Das Kollegium der Bauunternehmer hat sich seit je her aktiv und konstruktiv mit rechtlich fundierten Vorschlägen bei der Lösungsfindung von wirtschaftspolitischen Problemen eingebracht. Dies wird es auch weiterhin tun. Nicht nur Südtirol, sondern Italien und ganz Europa stehen vor einer schweren Bewährungsprobe, dieser können wir nur mit sachgerechten Entscheidungen entgegentreten. Südtirol liegt im Herzen Europas und wir können uns daher nicht nach Außen hin abschotten. „Wir sind eingebettet in einen nationalen und europäischen Kontext. Die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich uns durch die offenen Grenzen ergeben, müssen wir aktiv und mit Offenheit nutzen. Denn nur wer sich aktiv beteiligt, kann auch mitgestalten“, ist Thomas Ausserhofer überzeugt.