Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise hängt eng mit der hohen Staatsverschuldung in vielen Ländern, darunter auch Italien, zusammen. Die Mittel der Staaten sind mangelhaft und werden das auch in Zukunft sein. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Wirtschaft und Soziales eng miteinander verbunden sind, was wiederum voraussetzt, dass beide Seiten im Sinne des allgemeinen Interesses Verantwortung übernehmen. Es gilt mehr denn je zu berücksichtigen, dass in Zukunft nur das verteilt werden kann, was auch erwirtschaftet wird. Geht es der Wirtschaft gut, kann sie mehr zum Steueraufkommen und damit zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte beitragen.

Die Unternehmer haben sich ihrer Verantwortung nie entzogen und haben ihre Aufgaben stets erledigt. Auch in Zukunft sind die Unternehmen bereit, ihren Beitrag zu leisten, besonders vor dem Hintergrund, dass eben nur das verteilt werden kann, was erwirtschaftet wird. Dies bedeutet, dass vor allem die Produktivität erhöht werden muss, indem auf Innovation, Forschung und Entwicklung sowie Internationalisierung gesetzt wird; gleichzeitig muss aber auch die Steuerlast für Arbeitnehmer und Unternehmer gesenkt werden.

Die industriell organisierten Unternehmen in Südtirol bieten attraktive Arbeitsplätze mit Nettolöhnen, die über der durchschnittlichen Entlohnung in Südtirol liegen. Aus einer Studie des Arbeitsforschungsinstituts AFI über die Entlohnungen in Südtirol wird deutlich, dass 71,3 Prozent der Beschäftigten in der Industrie ein Nettogehalt von mindestens 1.400 Euro pro Monat beziehen, zumeist 14 mal im Jahr. Die Studien heben allerdings nicht hervor, dass die Unternehmen dann weitere 1.400 Euro an Steuern und verschiedenen Abgaben in die Staatskasse überweisen müssen. “Wir wiederholen daher unsere Forderungen, die Lohnelemente steuerlich zu entlasten und damit die Schere zwischen Nettoentlohung und Lohnkosten zugunsten der Nettoentlohnung zu verändern. Ein erster wichtiger Schritt könnte die sofortige Verabschiedung des Dekretes sein, mit welchem die Steuerentlastung der Produktionsprämien umgesetzt werden soll”, so Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH).

Auch die Steuerbelastung der Unternehmen selbst ist sehr hoch. Laut den jüngsten Studien von Pricewaterhouse Coopers haben die kleinen und mittleren Unternehmen in Italien eine Gesamtsteuerlast von 68,4 Prozent zu tragen (gegenüber einem europäischen Durchschnitt von 44 Prozent). Die Reduzierung der IRAP durch die Südtiroler Landesregierung war eine Maßnahme, um die Wirtschaft im allgemeinen zu stützen. „Die IRAP-Senkung in Südtirol war kein ‚Geschenk’ an die Unternehmen, sondern ein Beitrag, um die Arbeitsplätze in Südtirol zu sichern. Und die Ergebnisse sind für alle zu sehen: Unsere Unternehmen können trotz der schwierigen Konjunkturlage die Arbeitsplätze für die Mitarbeiter halten. Die Arbeitslosenrate ist in Südtirol nämlich nach wie vor eine der niedrigsten in ganz Europa“, erklärt Verbandspräsident Pan.