Die Landesregierung hat heute (18. Juni) beschlossen, mit Ende Juli 2012 vorerst in vier Gemeinden den Einheitsschalter für gewerbliche Tätigkeiten einzurichten. Mit Jahresbeginn 2013 soll der Einheitsschalter in allen Gemeinden operativ sein. Der Unternehmerverband hatte die Einrichtung der Einheitsschalter für Unternehmen zuletzt im Rahmen einer Pressekonferenz am 25. Mai 2012 gefordert, bei der sieben konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau vorgestellt wurden.

Der Unternehmerverband nimmt diesen Schritt, der in die richtige Richtung geht, mit Genugtuung zur Kenntnis, auch wenn die Unternehmen in Italien im Vergleich zur Konkurrenz im Ausland nach wie vor einen viel höheren steuerlichen und bürokratischen Aufwand zu schultern haben. Dieses Bemühen der Landesregierung, Bürokratie abzubauen, sei jedenfalls lobenswert.

Der Verband ist der Ansicht, dass diesem ersten Schritt bald weitere folgen müssen, wie z.B. die Vereinfachung der gesetzlichen Bestimmungen, die bessere Koordinierung der Kontrollen in den Unternehmen durch die verschiedenen Behörden, die Einführung der zertifizierten Meldung der Tätigkeitsaufnahme (Segnalazione Certificata Inizio Attività, Scia) auch in Südtirol oder die Beschleunigung der Zahlungen der öffentlichen Hand an die Unternehmen.

Laut Schätzungen der Europäischen Kommission belaufen sich die Kosten, welche die Unternehmen durch die Bürokratie zu tragen haben, jährlich auf 70 bis 75 Mrd. Euro, was 4,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entspricht. Dies stellt für die Unternehmen einen eindeutigen Wettbewerbsnachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz dar und bremst zudem auch die Investitionen aus dem Ausland. Jede Maßnahme, die zu einem Abbau der Bürokratie für die Wirtschaftstreibenden führt, steigert gleichzeitig die Attraktivität des Wirtschaftstandortes. Es ist deshalb unterlässlich, diesen Weg entschlossen weiter zu gehen, heisst es abschließend in der Aussendung des Unternehmerverbandes.