Die großen Herausforderungen, die jetzt bewältigt werden müssen, sind einerseits Sparmaßnahmen und andererseits intelligente Investitionen in strategischen Bereichen. Ausgehend von dieser Überzeugung hält der Unternehmerverband zwei Vorhaben für grundlegend, welche die Südtiroler Landesregierung in ihrer gestrigen Sitzung (27. August 2012) beschlossen hat, nämlich:
- sich stärker auf den Export zu konzentrieren und die Unternehmen bei ihren Internationalisierungsbemühungen zu unterstützen. „Der beste Hebel, um die Wertschöpfung in Südtirol zu steigern, ist, die Stärkung der exportorientierten Industrie. Statistiken belegen, dass exportierende Unternehmen einen höheren Mehrwert erzielen und ihren Mitarbeitern bis zu 44 Prozent höhere Gehälter bezahlen als Unternehmen, die nicht exportieren. Aus diesem Grund müssen wir diesen Weg unbedingt weitergehen“, erklärt Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH), Präsident des Unternehmerverbandes;

- mehr auf Sanierung – besonders im energetischen Bereich – zu setzen. Dadurch soll besonders die Baubranche, die besonders unter der Krise leidet, wieder einen Aufschwung erfahren. Der Unternehmerverband erachtet es zudem als absolut wichtig, dass in die Agenda der Landesregierung auch Verwaltungsvereinfachungen einfließen, um damit Bürokratie abzubauen und Bürger und Unternehmen zu entlasten.

Die Prioritäten, die sich die Landesregierung für den Herbst gesetzt hat, sind für die Unternehmen von strategischer Bedeutung und ein starkes Signal für die Unterstützung der Südtiroler Wirtschaft. Der Unternehmerverband hofft, dass die geplanten Maßnahmen baldmöglichst umgesetzt werden, so dass die heimischen Unternehmen bald davon profitieren können.

Positiv bewertet der Unternehmerverband auch jenen Beschluss, wonach die Landesregierung ein Darlehen aufnimmt, um die anstehenden Zahlungen der Landesverwaltung begleichen zu können. „Uns beunruhigt allerdings, dass die Zahlungen nur bis Mitte November gewährleistet sind und dann bis etwa Mitte Januar des kommenden Jahres wieder blockiert sein werden. Für die Unternehmen bedeutet dies eine Aussetzung der Zahlungen für zwei Monate, was in dieser Zeit der Liquiditätsknappheit nicht vertretbar ist“, so Präsident Pan abschließend.