Pressemitteilung - Das duale Ausbildungsmodell ist das beste Rezept gegen die Jugendarbeitslosigkeit, die in Italien mittlerweile bei über 42 Prozent liegt. Um dieses Modell auch den politischen Entscheidungsträgern näher zu bringen, hat der Dachverband der Industrie Confindustria rund 30 Mitglieder der Kommissionen Arbeit, Bildung und Kultur der Abgeordnetenkammer und des Senats zu einem Seminar eingeladen. Das Seminar fand heute Nachmittag (3. März) in Rom statt.

Nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz des Unternehmerverbandes, der das duale Modell auch außerhalb der Provinzgrenzen besser bekannt gemacht hat, wird dieses immer mehr zu einem Vorbild, das in ganz Italien zur Anwendung kommen sollte. Aus diesem Grund lud der für den Bereich Bildung zuständige Vizepräsident der Confindustria, Ivan Lo Bello, den Präsidenten des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan, ein, das Modell den Parlamentariern zu erläutern: „Der Erfolg unseres Modells beruht vor allem auf einem kulturellen Faktor. Die Wahrnehmung des Unternehmens ändert sich: Mit dem dualen System wird das Unternehmen zur Schule und man geht auch im Unternehmen zur Schule. Für unsere Unternehmen bedeutet ein Lehrling nicht einfach geringere Kosten, sondern eine Investition in die Zukunft.“

Der Präsident des Unternehmerverbandes erinnerte daran, dass trotz der Krise 2013 die Anzahl der Lehrlinge wieder gestiegen ist: „Jene unter 24 sind mittlerweile mehr als 4.000, dreimal so viele, wie die Anzahl der Arbeitslosen unter 24“, unterstrich Pan. Zudem liegt die Beschäftigungsrate der Jugendlichen in Südtirol mit 40 Prozent an erster Stelle italienweit – sie ist mehr als doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt von 17 Prozent.

Gast der Confindustria war auch der Präsident der Freien Universität Bozen, Konrad Bergmeister, der erklärte wie die Lehre zur Höheren Berufsbildung und Forschung funktioniert, die beim Bachelor in Industrie- und Maschineningenieurwesen angeboten wird. Das Projekt entstand 2003 durch ein Abkommen zwischen der Universität, dem Unternehmerverband und den Gewerkschaftsorganisationen. „Das Geheimnis des Erfolges unseres Modelles ist, dass es von allen Seiten mitgetragen wird: Unternehmen, Gewerkschaften, Berufsschulen, Universität und Politik. Diese Botschaft wollte ich auch den Parlamentariern vermitteln: Das duale Modell funktioniert nur, wenn alle daran glauben“, so Pan abschließend.