Pressemitteilung - Als eine einzigartige Chance, die Beziehung zwischen öffentlicher Verwaltung und Bürgern und Unternehmen auf eine neue Ebene zu stellen, bezeichnet der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan, die gestern vom römischen Senat verabschiedete Reform der öffentlichen Verwaltung. „Nun sind alle Voraussetzungen gegeben, um den öffentlichen Sektor schlanker und effizienter zu machen“, so Pan.

Eine effiziente öffentliche Verwaltung ist ein wichtiger Entwicklungsmotor. Wie der Wettbewerbsindex World Economic Forum zeigt, liegt Italien in diesem Bereich weit hinter seinen Konkurrenten: Italien ist an 49. Stelle von 148 bewerteten Ländern, während angrenzende Länder wie die Schweiz, Deutschland und Österreich an erster, fünfter bzw. 21. Stelle liegen. Die von der Regierung verabschiedete Reform schafft nun die Voraussetzungen, um diese Situation zu verbessern. „Das Ziel rasche und fristgerechte Antworten zu geben, u.a. durch die Einführung des Prinzips der stillschweigenden Zustimmung, ist zentral“, so Pan.

Die Reform sieht u.a. eine Rationalisierung der öffentlichen Gesellschaften vor. „Es gilt, jene institutionellen und strategischen Bereiche festzulegen, in denen die Präsenz der öffentlichen Verwaltung notwendig ist und wo die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privaten einen wichtigen Mehrwert darstellen kann. Aus allen anderen Bereichen, und insbesondere dort, wo der private Sektor effizienter ist, muss sich die öffentliche Hand schrittweise zurückziehen. Dies bringt Vorteile für alle: die öffentliche Hand schafft Ressourcen frei, die für Investitionen oder die Reduzierung der Steuerlast verwendet werden können, für die Unternehmen eröffnen sich neue Entwicklungsmöglichkeiten und die Bürger profitieren von besseren Dienstleistungen“, ist der Präsident des Unternehmerverbandes überzeugt.

Effizientere Dienstleistungen verbunden mit geringeren Kosten sind auch das Ziel der Reform der Handelskammern, die im neuen Gesetz enthalten ist. „Auch hier eröffnet sich durch die Umsetzung der Reform eine große Chance. Die Reduzierung der Kammergebühren bedeutet geringere Kosten für die Unternehmen. Die Handelskammern müssen ihre Leistungen noch gezielter auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausrichten, damit sie diese noch besser bei ihrer Tätigkeit unterstützen können“, so Pan. Die Ehrenamtlichkeit ist ein erstes, starkes Zeichen in diese Richtung. Die Vertreter des Unternehmerverbandes haben dieses Grundprinzip der Reform vorweggenommen und verzichten bereits im Kammerrat und im Kammerausschuss auf jegliche Vergütungen.

5. August 2015