Sozialbericht 2022 des Unternehmerverbandes Südtirol
Auch heuer veröffentlicht der Unternehmerverband Südtirol zum Jahresende seinen Sozialbericht. Darin wird anhand der Kennzahlen der bei der Handelskammer hinterlegten Bilanzen der Beitrag der Mitgliedsunternehmen aufgezeigt.
Präsident Heiner Oberrauch bedankt sich dafür bei allen Mitgliedsunternehmen mit folgender Botschaft.
„Der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine mit all seinen Folgen - vor allem humanitärer, aber auch sozialer und wirtschaftlicher Art - hat uns alle den Wert Europas, seiner demokratischen Werte, der Solidarität zwischen den Völkern neu entdecken lassen.
Wir haben auch wiederentdeckt, wie wichtig es ist, nicht von anderen abhängig zu sein. Nach der Covid- und der Rohstoffkrise, hat uns nun die Energiekrise noch deutlicher vor Augen geführt, dass Europa, Italien und Südtirol nicht ohne ihre Industrie auskommen können. Und auch wenn sich diese Erkenntnis nicht immer in den Entscheidungen der verschiedenen Entscheidungsträger widerspiegelt, es bewegt sich etwas!
„Proud to be industrious“. Stolz, industriell organisierte Unternehmen zu sein, aber gleichzeitig auch stolz, „industrious“, also fleißig, innovationsfreudig, dynamisch und engagiert zu sein. Diese zentrale Botschaft unserer Vollversammlung im vergangenen Oktober wird noch wichtiger, wenn wir in die Zukunft blicken: Die Industrie und ihr Beitrag an der wirtschaftlichen, sozialen und technologischen Entwicklung, werden bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels, der Energiewende, der Digitalisierung und des demografischen Wandels mitentscheidend sein.
Ebenso entscheidend wird es sein, dass jeder von uns in der Lage ist, wieder das in den Vordergrund zu stellen, was uns vereint, indem wir unsere jeweiligen Stärken für das Gemeinwohl einsetzen und darauf achten, dass niemand zurückgelassen wird. In einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft - wir bemerken das auf allen Ebenen - sind wir alle aufgerufen, das Verbindende wieder zu entdecken.
Der Sozialbericht des Unternehmerverbandes verfolgt genau dieses Ziel: das hervorzuheben, was unsere Mitgliedsunternehmen gemeinsam haben: Verantwortung für das Umfeld zu übernehmen, in dem sie sich bewegen. Es kann nur das verteilt werden, was vorher auch erwirtschaftet wird.
Unser Verband vereint 478 Unternehmen, die insgesamt über 50.000 Menschen beschäftigen, davon 41.482 allein in Südtirol.
Sie gehören verschiedenen Wirtschaftszweigen an - Metallmechanik, Bauwesen, Lebensmittel, ICT, Transport, Holz, Unternehmensdienstleistungen, Großhandel, Chemie und Plastik, Grafik, Anlagenbau, Bergbau und Gruben, Textil - und sind über alle Bezirke unseres Landes verteilt.
Selbst in einem so schwierigen Jahr wie diesem haben sie einen entscheidenden Beitrag geleistet:
• 27 Prozent aller Beschäftigten in Südtirols Privatwirtschaft arbeiten in einem unserer Mitgliedsunternehmen;
• 89 Prozent der Arbeitsverträge in der verarbeitenden Industrie und in der Bauindustrie sind unbefristet;
• mit Personalkosten von 61.683 Euro pro Mitarbeiter liegen die Löhne in unseren Mitgliedsunternehmen rund 40 Prozent über dem Landesdurchschnitt;
• 59 Prozent des gesamten Südtiroler Exports werden von unseren Unternehmen erwirtschaftet, die ihre Waren und Produkte in über 170 Ländern der Welt vermarktet haben;
• das Steueraufkommen an IRES, IRAP und IRPEF auf die Gehälter der Mitarbeiter:innen beläuft sich auf mehr als 850 Millionen Euro und trägt zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen bei (zum Vergleich: im soeben genehmigten Landeshaushalt 2023 sind für Soziales und Familie 698 Millionen Euro vorgesehen).
2022 war ein herausforderndes Jahr, in dem sich Unternehmen dauernd auf neue Gegebenheiten einstellen mussten, und 2023 wird es ebenso sein. Aber wir sind zuversichtlich, weil Südtirol kreative Unternehmen und Bevölkerung hat, die immer bereit ist, anzupacken. Der Wunsch für das Neue Jahr ist jener, dass das Gemeinsame und nicht das Trennende wieder Überhand bekommt: das macht unser Land und unsere Gesellschaft aus“.
Der Sozialbericht 2022 ist im Anhang abrufbar.