Am heutigen Donnerstag, 16. März 2006, tritt das Gesetz Nr. 55/06 in Kraft, welches das Erbrecht neu regelt und damit die Unternehmensnachfolge erleichtert. So ist es beispielsweise ab sofort möglich, Erbverträge mit den Pflichterben abzuschließen. Damit können Unternehmer erstmals vor dem Ableben mit einem rechtsgültigem Vertrag die Unternehmensnachfolge regeln.

Die Neuregelung des Erbrechts bringt mehrere wesentliche Neuerungen mit sich. So wird das in Italien bislang unbekannte Rechtsgeschäft des Erbvertrages (patto di famiglia) eingeführt, und zwar ausschließlich für Unternehmer. Privatpersonen sind von dieser neuen Form des Erbvertrages ausgeschlossen. Unternehmer (im weitesten Sinne des Begriffes) dagegen können ab sofort mit den Pflichterben, also üblicherweise den Kindern und den Ehepartnern, Erbverträge abschließen. Diese betreffen ausschließlich die Güter des Unternehmers und/oder eventuelle Beteiligungen. Betriebsnachfolger müssen die anderen Pflichterben auszahlen oder mit anderen Gütern entgelten. Neu ist auch, dass die Pflichterben das Recht haben, auf ihren Anteil zu verzichten, was bisher erst nach Ableben des Erblassers möglich war. Im Erbvertrag können verschiedene Tatbestände vorgesehen werden, welche die Gültigkeit des Erbvertrages auflösen, wie z.B. Geburt eines weiteren Kindes des Erblassers oder das Ableben des im Erbvertrag bestimmten Betriebsnachfolgers.

Der Unternehmerverband hat die Mitgliedsunternehmen über die wichtigsten Neuerungen des Erbrechts in einem Rundschreiben informiert. Die neuen Vorschriften können dazu beitragen, das heikle Kapitel der Unternehmensnachfolge besser in den Griff zu bekommen.