Pressemitteilung Unternehmerverband - Breites Umdenken ist notwendig: Europa hat Zukunft / MdEP Dorfmann und Senatorin Thaler Ausserhofer trafen Wirtschaftstreibende
Die aktuellen Herausforderungen sind nur mit einem breiten Umdenken auf allen Ebenen zu bewältigen. Dies wurde deutlich bei einem Treffen mit Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und Senatorin Helga Thaler-Ausserhofer am 9. Februar im Sparkassensaal auf Schloss Bruneck.
Über 50 Interessierte waren der Einladung von Toni Schenk, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes im Pustertal gefolgt, um von Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und Senatorin Helga Thaler-Ausserhofer Hintergründe zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise bzw. zur Stabilität Europas zu erfahren. Beide Referenten und auch Verbandspräsident Stefan Pan zeigten sich zuversichtlich, dass Südtirol, Italien und ganz Europa Zukunft haben, wenn es gelingt, ein breites Umdenken auf allen Ebenen herbeizuführen. Denn mit den alten Systemen und Methoden kann es nicht gelingen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.
Verbandspräsident Stefan Pan schilderte einleitend die Bemühungen des gesamtstaatlichenDachverbandes Confindustria und des Unternehmerverbandes Südtirol, die notwendigen Reformpakete in Italien so auszugestalten, dass vernünftiges Wirtschaftswachstum wieder möglich werde. Eine große Herausforderung sei die Arbeitsmarktreform, die neue Perspektiven für die Jugend eröffnen müsse.
Senatorin Helga Thaler Ausserhofer zeigte sich zuversichtlich, dass die technische Regierung unter Ministerpräsident Mario Monti in der Lage sei, ein Umdenken in vielen Bereichen herbeizuführen. Zusätzlich zu den bereits in den ersten Paketen beschlossenen Maßnahmen brauche es Einsparungen im öffentlichen Bereich, Rationalisierungen insbesondere durch die Umsetzung des Föderalismus mit klaren Definitionen der Zuständigkeiten von Staat, Regionen und Ländern sowie eine Liberalisierung, die der privaten Initiative mehr Spielraum ermöglicht. Südtirol habe aufgrund der soliden Wirtschaftslage gute Voraussetzungen für die Zukunft. Allerdings brauche es auch hierzulande ein Umdenken.
Europaparlamentarier Herbert Dorfmann stellte einleitend klar, dass die derzeitige Krise nicht auf den Euro zurückgeführt werden dürfe, der insgesamt eine Erfolgsgeschichte sei, sondern auf die wirtschaftlichen Probleme einiger Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Europa müsse als notwendige Ergänzung zu den rigorosen Sparprogrammen dafür sorgen, dass die Wirtschaft wieder wächst. Hierzu sei es insbesondere notwendig, den Binnenmarkt auszubauen und zu perfektionieren, die Rolle der Klein- und Mittelunternehmen zu stärken, massiv in Infrastrukturen zu investieren (z.B. Verkehrskorridore), das europäische Patent auf den Weg zu bringen und das öffentliche Auftragswesen neu zu regeln.
In der regen abschließenden Diskussion unter der Leitung von Verbandsdirektor Josef Negri wurde deutlich, dass sich die Unternehmer nach den Sparpaketen nun dringend Maßnahmen erwarten, die ein Wirtschaftswachstum ermöglichen. Weitere Kernanliegen der Unternehmer sind der Bürokratieabbau, mehr Rechtssicherheit und größere Freiräume für die unternehmerische Tätigkeit.