Bauarbeiterkasse: in der Krise gemeinsam für Unternehmen und Mitarbeiter
Pressemitteilung Unternehmerverband - Aufgrund der Entscheidung des Arbeitsministeriums und des Verwaltungsgerichts, hat das Land nun klargestellt, dass nur die Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen eine gültige Einheitsbescheinigung über die ordnungsgemäße Entrichtung der Sozialvorsorgebeiträge (DURC) ausstellen kann. Der Unternehmerverband Südtirol und das Kollegium der Bauunternehmer können die ablehnende Haltung des Landesverbandes der Handwerker - LVH gegenüber dieser Regelung nicht nachvollziehen, da eine einheitliche Bauarbeiterkasse auch die Position der Handwerksbetriebe und deren MitarbeiterInnen wesentlich stärkt.
„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist der Zusammenhalt der Wirtschaft eine Grundvoraussetzung. Die Bauarbeiterkasse steht im Dienst der Unternehmen und deren MitarbeiterInnen, und nicht im Dienst der Verbände“, stellt der Präsident des Unternehmerverbandes Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) klar. In diesem Zusammenhang ist eine Unterscheidung zwischen Industrie- und Handwerkerkasse völlig überholt und ist Ausdruck von alten Gedankenmustern, die letztendlich den einzelnen Handwerker schwächen. „Allein schon deshalb weil in der Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen nicht nur Industrieunternehmen, sondern auch rund 90 Prozent der Handwerksbetriebe vertreten sind“, unterstreicht der Präsident des Südtiroler Baukollegiums Thomas Ausserhofer (Unionbau Gmbh).
Der Unternehmerverband betont zum wiederholten Mal wie gerade in einem von der Krise sehr stark betroffenen Sektor wie dem des Baus, nur die Zusammenarbeit aller Beteiligten zielführend sein kann. „Es geht darum, gemeinsame Lösungen zu finden. Baukollegium, SHV und die Gewerkschaften SGB/CISL, AGB/CGIL, SGK/UIL, ASGB sind schon in der Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen vereint und sind durchaus bereit, die Zusammenarbeit mit dem LVH zum Wohle aller Beteiligten wieder zu verstärken“, betont Ausserhofer. Die Wirtschaft plädiert in seiner Reformagenda für Bürokratieabbau und eine schlankere Verwaltung: „Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, dass gerade wir Doppelungen von Strukturen schaffen anstatt zu versuchen, den Unternehmen und ihren MitarbeiterInnen – unabhängig von ihrem Zugehörigkeitssektor – die beste und effizienteste Unterstützung zu bieten“, so Pan.
Gerade das Zusammenspiel der verschiedenen Wirtschaftssektoren zeichnet eine der Stärken Südtirols aus. „Die Zusammenarbeit unter den Verbänden darf also keineswegs als Zwang oder gar als Nachteil gesehen werden. Wir müssen dies hingegen als Chance nutzen, gerade in diesen Zeiten, wo die Unternehmen und deren MitarbeiterInnen eine starke Unterstützung besonders notwendig haben“, unterstreichen Pan und Ausserhofer abschließend. „Wir brauchen mehr denn je neue Ansätze, wo die besten Kräfte zum Wohl aller zusammenspielen“.