Unternehmen und Beschäftigung können nicht länger warten!
Im Land mit der EU-weit höchsten Besteuerung ist die Abschaffung der Immobiliensteuer Imu auf die Erstwohnung absolut zu begrüßen. Der Unternehmerverband Südtirol weist jedoch mit großer Besorgnis darauf hin, dass wieder einmal die alarmierende Situation, in der Unternehmen täglich um ihr Überleben und den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen, nicht berücksichtigt wurde. „Der Schlüssel zu allem ist die Schaffung von Arbeitsplätzen. Eine höhere Beschäftigungsquote sorgt für eine höhere Kaufkraft der Familien. Damit steigen die Konsumausgaben, man reduziert die Sozialausgaben des Staates und schafft Vertrauen. Aber um die Beschäftigung zu erhöhen, muss man es insbesondere den produzierenden Unternehmen ermöglichen, neue Arbeitsplätze zu schaffen“, so der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH).
Pan kommentiert die zuletzt getroffenen Entscheidungen der Regierung in Rom: „Die verarbeitenden Betriebe kämpfen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern täglich um wettbewerbsfähig zu bleiben und um diese schwierige Zeit zu meistern. Auf europäischer Ebene ist die Industrie Arbeitgeber für mehr als 50 Millionen Menschen, sie sorgt für 80 Prozent der Innovation und sichert 75 Prozent des Exports. Die Industrie ist Triebfeder für Forschung, Produktivität, Schaffung von Arbeitsplätzen und Internationalisierung. Genau aus diesem Grund setzen die fortschrittlichsten Länder auf diesen Sektor, um den Aufschwung der Wirtschaft voranzutreiben. Leider haben wir den Eindruck, dass man in Italien diese zentrale Rolle der verarbeitenden Unternehmen noch immer nicht erkannt hat. Im Gegenteil, diese Betriebe werden wieder einmal bestraft.“
So wurde, was die Unternehmen betrifft, die Immobiliensteuer Imu nur für landwirtschaftliche Betriebe abgeschafft. Die Forderung ist daher klar: „Wenn man die Wirtschaft wirklich unterstützen will, muss die Immobiliensteuer für alle Unternehmen abgeschafft werden, nicht nur für jene, die in einem bestimmten Sektor tätig sind“, so Pan. Dies ist aber nicht der einzige Bereich, in dem Handlungsbedarf besteht: „Es bringt gar nichts, nur zu klagen. Man muss handeln, um die Situation zu verbessern. Schluss mit Aufschüben, widmen wir uns endlich den wahren Prioritäten. Die Steuern auf die Arbeit müssen sofort reduziert werden: Es kann nicht sein, dass bei den Lohnkosten für die Unternehmen der Anteil an Steuern und Abgaben, die an den Staat abzuliefern sind, höher ist, als der Nettolohn für den Arbeitnehmer. Es braucht zudem eine Energiepolitik, durch die die Rechnungen für Unternehmen und Bürger nicht um 30 Prozent höher als im europäischen Durchschnitt ausfallen. Im gesamten Staatsgebiet braucht es eine schnelle Internetverbindung und moderne Infrastrukturen. Die Ressourcen für diese Maßnahmen kann man finden, ohne jene zu belasten, die produzieren und arbeiten. Nehmen wir den Bürokratieabbau und die Ineffizienz in der öffentlichen Verwaltung endlich in Angriff, um unnötige Kosten und einen Zeitverlust für Bürger und Unternehmen zu vermeiden. Wir haben die Fähigkeit, dies zu tun. Aber beeilen wir uns: Unternehmen und Bürger können nicht mehr warten“, so der abschließende Aufruf des Präsidenten des Unternehmerverbandes.