Jugend und Arbeitsmarkt: Südtiroler Lehrlingsmodell als Vorbild
Pressemitteilung - Die Schaffung neuer Arbeitsplätze, insbesondere für die kommende Generation, hat in einem Land wie Italien, wo die Jugendarbeitslosigkeit mittlerweile 40 Prozent erreicht hat, höchste Priorität. Südtirol, das mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 11,6 Prozent europaweit einen der besten Plätze belegt, kann einen wichtigen Beitrag leisten, um auf nationaler Ebene das Lehrlingsmodell, basierend auf der dualen Ausbildung und der Alternierung Schule – Arbeit, einzuführen. Dieses aus Deutschland stammende Modell, hat überall, wo es angewandt wird, hervorragende Ergebnisse gebracht.
Um das Modell auf nationaler Ebene bekannter zu machen, steht der Unternehmerverband Südtirol in regelmäßigem Dialog mit dem Dachverband Confindustria sowie den wichtigsten Territorialverbänden. Vor diesem Hintergrund fand gestern (17. Oktober 2013) ein Treffen mit Assolombarda statt. Der Dachverband der Industrie der Region Lombardei ist mit seinen rund 5.000 Mitgliedsbetrieben der größte Territorialverband innerhalb der Confindustria. Gäste des Unternehmerverbandes waren neben Assolombarda-Direktor Michele Angelo Verna die beiden Vizepräsidenten Mauro Chiassarini und Pietro Guidani, die an der Spitze der italienischen Niederlassungen von Konzernen wie Bayer und Vodafone stehen.
Unternehmerverbands-Präsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH), der für Bildungsfragen zuständige Vizepräsident Nikolaus Tribus (GKN Driveline Bruneck AG) und Verbandsdirektor Josef Negri erläuterten die Besonderheiten des Südtiroler Lehrlingswesens. Die Mailänder Besucher hatten im Laufe des Tages auch Gelegenheit, die Berufsschule für Handwerk und Industrie in Bozen zu besuchen. „Neben der praktischen Umsetzung des Lehrlingswesens an der Berufsschule sorgte unsere Vereinbarung mit der Freien Universität Bozen und dem Politecnico in Turin betreffend das duale Studienprogramm für großes Interesse. Italienweit sind wir die ersten, die diese Möglichkeit durch Vereinbarungen mit der Fakultät für Ingenieurwesen und Informatik nutzen. Diese Lösung bietet Vorteile sowohl für die Studierenden als auch für die Betriebe. Nun möchte man das Modell auch in anderen Regionen Italiens einführen“, berichtet Pan. Das Interesse auf nationaler Ebene für das Südtiroler Modell ist groß: Auch im Rahmen des Deutsch-Italienischen Business Forums (21. und 22. Oktober 2013) wird eine Vertretung der Confindustria unter der Leitung von Vizepräsident Stefano Dolcetta das Modell im Rahmen eines Workshops vertiefen.
“Wir wollen zukunftsorientierte Lösungen aufzeigen, die den Anforderungen unserer Kinder gerecht werden. Südtirol kann Labor für die „best practice“– Modelle in verschiedensten Bereichen aus ganz Europa sein und dadurch zum Hauptdarsteller einer erfolgreichen Entwicklung werden“, ist Pan zuversichtlich.