Italien ist auf dem Reformweg - Vinschger Unternehmer diskutieren mit Kammerabgeordneten Albrecht Plangger
Pressemitteilung - Italien ist dabei, wichtige Reformen über die Bühne zu bringen. Die notwendige Verfassungsreform sollte innerhalb Herbst verabschiedet werden, danach werde das Stabilitätsgesetz folgen. Wohin die notwendigen Reformen führen werden, darüber unterhielten sich rd. ein Dutzend Unternehmer und Manager aus dem Vinschgau mit Kammerabgeordneten Albrecht Plangger im Rahmen einer Bezirksversammlung, die kürzlich am Reschen stattfand.
Plangger ging einleitend auf die Neuerungen ein, welche die Arbeitsmarktreform mit sich bringt: "Für Unternehmen wird es einfacher, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen und Italien nähert sich damit den europäischen Standards an. Auch mit der Beitragsbefreiung bei Neueinstellungen und der Absetzbarkeit der Lohnkosten für unbefristet Beschäftigte von der IRAP-Bemessungsgrundlage hat die Regierung klare Akzente gesetzt, die Wirtschaft anzukurbeln und damit die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen", so Plangger. Der Weg sei mühsam und schwierig, gehe aber in die richtige Richtung. Italien sei jedenfalls dabei, wichtige Hausaufgaben zu machen.
Gustav Rechenmacher (Systems GmbH), Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes Südtirol im Vinschgau, erinnerte in seiner Einführung an den wichtigen Beitrag, den die industriell organisierten Unternehmen zum Wohlstand und zur Sicherung der Beschäftigung in Südtirol leisten. Die insgesamt knapp 500 Mitgliedsunternehmen beschäftigen landesweit über 33.000 Personen, erwirtschaften über 17 Prozent der gesamten Wertschöpfung und stellen mit rd. 72 Prozent den Löwenanteil der gesamten Südtiroler Exporte. Damit die Unternehmen auch in Zukunft diesen wichtigen Beitrag leisten können, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Verbandsdirektor Josef Negri ging auf die wichtigsten Lobbyingthemen des Unternehmerverbandes ein und verwies auf die ersten positiven Auswirkungen der Arbeitsmarktreform. In der regen Diskussion unterstrichen die Unternehmer die Notwendigkeit von gut funktionierende Infrastrukturen für den Daten-, Waren-, Personen- und Energietransport, pochten aber auch stark auf Rechtssicherheit und Bürokratieabbau. Strategisch sei zudem, auch weiterhin die bestmögliche Ausbildung der Jugendlichen zu gewährleisten.
Abgerundet wurde die Bezirksversammlung durch die Besichtigung des Etschquelle-Bunkers. Abgeordneter Plangger führte die Unternehmer durch den Bunker und erklärte die Entstehung und Entwicklung der historischen Grenzbefestigung am Reschenpass, die Ende der 1930er-Jahre entlang der Reschengrenze angelegt wurde. Die umfangreiche Verteidigungslinie besteht aus Panzersperren und Bunkeranlagen, aus Nachschubstraßen und Gefechtsständen.
4. Juni 2015