Südtirol braucht sichere und nachhaltige Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen - Pustertaler Unternehmer diskutieren mit Landesrat Theiner über die energiepolitischen Herausforderungen
Pressemitteilung - Eine Energie, die nachhaltig, sicher und bezahlbar ist, gehört zu den Grundvoraussetzungen für einen international wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. Südtirol hat in diesem Bereich enormes Gestaltungspotenzial: dieses auch optimal zu nutzen, stellt eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft dar. Eine effiziente Energiepolitik ermöglicht es nämlich, die Konkurrenzfähigkeit eines Landes – und damit die Wohlfahrt und hochqualitative Arbeitsplätze, die international tätige Unternehmen garantieren – auf lange Sicht zu sichern.
Im Rahmen einer Bezirksversammlung in Bruneck diskutierten rund 30 Unternehmen mit Landesrat Richard Theiner über die Südtiroler Energiepolitik. Die Unternehmen in Italien und hierzulande zahlen zwischen 20 und 30 Prozent höhere Energiepreise als ihre Mitbewerber in Deutschland und Österreich. Zudem ist in einigen Landesteilen – darunter besonders auch im Pustertal – die Stromversorgung aufgrund des schlechten Zustandes der Leitungen problematisch.
Bezirksvertreter Toni Schenk (GKN Sinter Metals AG) erinnerte einleitend an die großen Probleme organisatorischer und finanzieller Natur, welche die Stromausfälle im Pustertal in den vergangenen Jahren den Unternehmen und der gesamten Wirtschaft bereitet haben. Am Beispiel der internationalen GKN-Gruppe machte er zudem deutlich, wie stark sich die hohen Stromkosten auf die Ergebnisse der einzelnen Betriebe auswirken. Positiv hob Schenk die inzwischen gute Zusammenarbeit mit der Selnet hervor, die im Pustertal bereits zu ersten greifbaren Ergebnissen in Sachen Versorgungssicherheit geführt habe.
Landesrat Richard Theiner berichtete über die Schwerpunkte der Südtiroler Energiepolitik, wo es unter anderem darum ging, die verschiedenen zum Teil seit Jahren behängenden Rechtsstreitigkeiten zu beenden und eine mit den verschiedenen, in Südtirol tätigen Energieunternehmen abgestimmte Politik umzusetzen. Dabei gelte es in erster Linie, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Er bestätigte, dass das fünfjährige (2014/2018) Investitionsprogramm der Selnet plangemäß laufe. Die notwendigen Investitionen in die Umspannwerke im Pustertal wurden teilweise bereits abgeschlossen - z.B. in Bruneck, Mühlen in Taufers, Toblach und Corvara -, die Arbeiten in Mühlbach und in Vintl werden 2016/2017 so weit sein.
In der regen Diskussion unter der Leitung von Verbandsdirektor Josef Negri wurde die Bedeutung der grenzüberschreitenden Stromleitungen als zusätzliche, stärkende Maßnahme unterstrichen, um die lokale Energiepolitik noch effizienter zu gestalten. Gemeinsam müsse alles unternommen werden, dass diese Anbindung an den europäischen Energiemarkt auch Südtirol und damit den Unternehmen und Familien konkrete Vorteile bringt. Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) betonte die Notwendigkeit des ständigen konstruktiven Austausches gerade auch zum Thema Energie. "Je mehr Gestaltungsmöglichkeit Südtirol im Energiebereich erreichen kann, umso leichter wird es gelingen, diesbezüglich greifbare Ergebnisse für Bürger und Unternehmer zu erreichen", zeigte sich Pan überzeugt.
26. Juni 2015